Westfalenpost 1968

Erste "Gehversuche" am Spinett

Vinzenz Frigger als Domorganist in Paderborn berufen

Elleringhausen. Sein Elternhaus steht in Elleringhausen; dort besuchte Vinzenz Frigger auch die Volksschule. Auf einem alten, aber wohlklingenden Spinett machte er, der jetzt als Dorn-Organist nach Paderborn berufen wurde, die ersten, musikalischen "Gehversuche".

Entscheidende Stationen auf dem Weg zum gereiften Organisten waren Georg Nellius (Neheim) und Theodor Pröpper (Balve). Nach jahrelanger Tätigkeit als Organist und Küster in Büderich bei Werl und als Organist an der St.-Gertrudis-Kirche in Dortmund war Frigger seit Jahren Dozent am Konservatorium in Dortmund und hatte dort eines der schwierigsten Fächer: Improvisation auf der Orgel. Weil Vinzenz, Frigger ein Meister der Improvisation ist, erfolgte seine Berufung nach Paderborn. Vom zuständigen Gremium einstimmig gewählt, ist er dort hochgeschätzter Mitarbeiter des Domchordirektors sowie von Professor Göbel.

Vinzenz Frigger ist seit 1940 verheiratet. Seine Tochter Adelgunde wurde ebenfalls als Musikdozentin un das Konservatorium Dortmund berufen. Sein Sohn Franz-Josef ist Philologe. Vinzenz Friggers Frau Maria, aus Bösperde gebürtig, ist ebenfalls in den Musikgefilden heimisch und hat seinen künstlerischen Werdegang stark beeinflußt.

V. Frigger ist sehr bescheiden und geht Ehrungen möglichst aus dem Wege.Trotzdem braucht er die Anerkennung als Musiker ebenso wie als Kunstmaler. Viele seiner künstlerischen Arbeiten, sei es in öl oder Aquarell, schmücken die Wände seiner zahlreichen Freunde. Frigger ist ein Grübler und Philosoph, ein überaus fleißiger Arbeiter, ein ständig Strebender, nie mit sich Zufriedener. Er schont sich nicht, er dient der Kunst. Keine Spur von Geschäftsgeist. Voll von Ideen, oft gespalten in seinen Neigungen; im letzten aber doch Maler. Er hat sich heute der abstrakten Kunst verschrieben; markantestes Zeugnis: Kirchenfenster in Radlinghausen. Von Hause aus ist er aber Lyriker, das wird deutlich in seinen "duftigen" Aquarellen (Ausstellungen in Werl, Soest und Menden). Der Autodidakt wurde als "Maler von der Haar" bekannt.

Die Heimatgemeinde Elleringhausen freut sich über die Berufung Vinzenz Friggers zum Domorganisten. Fachleute sagen von ihm: "Jedes Amen auf der Orgel ist eine Fuge". Möge er noch lange Jahre diese Fugen spielen können.

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